1888
Geboren am 31.12. 1888 in Eschau im Spessart (Kreis Miltenberg), Jugend in Eggenfelden in Niederbayern
1899 - 1905
Besuch des Gymnasiums in Aschaffenburg, ab 1900 in Landshut
1905 - 1909
Studium in München, erst der Architektur an der Polytechnischen Hochschule, währenddessen Besuch der Abendschule sowie der Städtischen Gewerbeschule
Ab Sommersemester 1908 Besuch der königlichen Kunstakademie
1909 - 10
Einjähriger soldatischer Freiwilligendienst
1910
Wiederaufnahme des Studiums an der Akademie
Zusätzlicher Privatunterricht in der Kunstschule von Carl Johann Becker-Gundahl (1856-1925)
1911
Erstes eigenes Atelier in München
Erste Einzelausstellungen in Landshut und in Rosenheim sowie erste Aufträge
Einflüsse des Spätimpressionismus und des Naturalismus erkennbar
1914
Gründung einer Privatschule mit Malerfreund Karl Puxkandl am Simmsee bei Rosenheim
Einberufung zur Westfront, Anfertigung von Skizzen aus dem Alltag der Soldaten und dem Leben der belgischen und französischen Zivilsten
1916
Schwere Verwundung am Kopf und Ausscheiden aus dem Militärdienst
1917 - 1918
Einsatz als Skilehrer für das Deutsche Alpencorps in Oberstdorf und den Dolomiten
Kennenlernen und kurz darauf Heirat mit Vera Linzen (1895-1938), Tochter der Schriftstellerin Clara Ratzka (1871-1928)
1918
Geburt des Sohnes Hannsotto (1918-1983)
Einzelausstellung Kunsthalle Mannheim
1918 - 1919
Es entstehen zahlreiche druckgrafische Arbeiten, vornehmlich expressive Holzschnitte und Radierungen
Ausstellungsbeteiligungen in der progressiv-avantgardistischen Galerie "Galerie Neue Kunst - Hans Goltz"
Beteiligung an der Münchner Revolution, Mitglied des „Aktionsausschusses revolutionärer Künstler“
Schriftleiter für bildende Kunst der Zeitschrift „Der Weg“ (Erstausgabe Januar 1919) und Mitarbeiter bei der „Süddeutschen Freiheit“
Anfertigung vieler Porträts von Familien und Freunden sowie Künstlern und Intellektuellen aus den Münchner Kreisen
Kontakt mit anderen Künstlern seiner Zeit: u.a. Paul Klee (1879-1940), Georg Schrimpf (1889-1938), Heinrich Maria Davringhausen (1894-1970) und Hans Otto Baumann (1862-1927)
1919
Niederschlagung der Revolution im Mai 1919, Flucht zu Alfred Kubin (1877-1959), anschließend Niederlassung mit der Familie in Prien-Ernstdorf (Chiemsee)
Entstehung zahlreicher Landschaftsbilder und ländlicher Figurenbilder
Um 1920
Erste Kontakte zum jüdischen Textilfabrikanten und späteren Mäzen und Sammler Joseph Heymann (1887-1954), ansässig in Köln und Wipperfürth, über den Kunstkritiker, Freund und Förderer Kurt Gerstenberg (1886-1968), mit dem Schaefler bereits seit seiner Münchner Zeit in Kontakt steht
Joseph Heymann erwirbt bis zu seiner Emigration nach London 1937 ca. 70 Werke von Schaefler, die bis heute in Familienbesitz sind
1920 - 1921
Aufträge für Münchner Theater, es entstehen Bühnenbilder und Kostüme für das Arbeitertheater "Neue Bühne" sowie des Nationaltheaters
Zusammenarbeit mit der Tänzerin Manda von Kreibig (1901-1989), Entwurf von Kostümen und Plakaten
1922 - 1923
Großauftrag von Joseph Heymann zur Ausgestaltung seines Wohnhauses und der Fabrikanlage in Wipperfürth
1923
Einzelausstellung Hannover, Kestner-Gesellschaft
1927
Umzug nach Köln aus wirtschaftlichen Gründen auf Rat seines Architektenfreundes Hans Hansen (1889-1966)
Hier pflegt er Freundschaften mit den Künstlern der "Kölner Progressiven", wie Heinrich Hoerle (1895-1936) und Franz Wilhelm Seiwert (1894-1933) sowie dem Maler Anton Räderscheidt (1892-1970) und den Architekten Wilhelm Riphahn (1889-1963). Von Davringhausen übernimmt er die Wohnung und das Atelier in Köln-Bickendorf in der sogenannten "Riphahn Siedlung"
1927 - 1929
Übernahme von Aufträgen für die Farbgestaltung genossenschaftlicher Siedlungen der Kölner GAG (Gemeinnützige Wohnungsbau-AG) sowie einiger Krankenhäuser in Deutschland
1929 - 1939
Anfertigung von Glasfenstern für Kirchen und Profanbauten sowie Ausgestaltung zahlreicher Sakralbauten und Jugendheime in Köln und Umgebung
Ausführung von Privataufträgen, neben seiner Tätigkeit als Farbgestalter bei der GAG
1936
Einzelausstellung Kölnischer Kunstverein, Glasfensterentwürfe und Aquarelle, Köln
1937
Entfernung einiger seiner expressionistischen Werke aus Museen
Vertreten in der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München mit zwei seiner Arbeiten
Schaefler erhält Malverbot
1938
Tod seiner Frau nach langer Krankheit
1943
Zweite Ehe mit Elisabeth Höffken
1944 - 1945
Flucht vor Bombardierung der Alliierten nach Remerscheid/Bergisches Land
In seinen Werken behandelt er vornehmlich die Themen Landschaft und Blumenstillleben und arbeitet in Aquarell, Öl und Kreide
1945
Rückkehr nach Köln, Lehrtätigkeit an Kölner Berufsschulen
1950 - 1954
Aufträge für Kirchenfenster und Farbgestaltung von Kirchen im Zuge der Restaurierung und des Neubaus von Kirchen nach dem Krieg
Sein Spätwerk ist von "ungegenständlichen Farbversuchen" geprägt, vornehmlich in Öl
1954
Fritz Schaefler stirbt am 24. April 1954 in Köln
1972
Ausstellung "Fritz Schaefler - Ein unbekannter Expressionist zwischen Räterepublik und Moderne", Neue Münchner Galerie, München
1978
Ausstellung „Berlin - Paris", Centre Georges Pompidou, Paris
1983
Ausstellung "Fritz Schaefler. Ein unbekannter Expressionist" im Suermondt-Ludwig-Museum in Aachen
1996
Ausstellung "Fritz Schaefler. Im Spannungsfeld des Expressionismus. Malerei und Graphik" im Deutschen Klingenmuseum in Solingen. Die Ausstellung wird begleitet von einem Katalog, der ein Werkverzeichnis beinhaltet, erstellt von Vera Thiel
2002
Kontaktaufnahme zwischen den Erben der Familie Joseph Heymann und Fritz Schaefler
2006
Ausstellung "Retrospektive. Fritz Schaefler, der Expressionist aus dem Spessart", Obernburg, Kreis Miltenberg
2008
Erstmalige Verleihung des Schaefler-Preises im Landkreis Miltenberg zur Erinnerung an den Künstler. Auszeichnung eines Wettbewerbs für Kinder und Jugendliche, die ihre Version seiner Bilder einreichen können. Die Gewinner erhalten eine Originalgrafik des Künstlers
2012
Ausstellung „Verfemt- Vertrieben- Zurückgekehrt. Fritz Schaefler's wiederentdeckte Werke und die Sammlung Heymann London", Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen
2023
VAN HAM Art Estate übernimmt die Betreuung des künstlerischen Nachlasses von Fritz Schaefler